Funktionsweise des Differenzverstärkers
Die Eingangsspannung an Ue2 wird über den Spannungsteiler, gebildet aus R3 und R4, dem nichtinvertierenden Eingang zugeführt. Wenn Ue2 = 0V ist, so verhält sich die Schaltung mit dem Eingang Ue1
genau gleich, wie ein invertierender Verstärker. Wird die Spannung an Ue2 ein wenig angehoben oder
abgesenkt, so wird der OpAmp Ua solange nachregeln, bis Udiff wieder 0V wird. Wie viel nachgeregelt
werden muss, hängt sowohl von den Spannungsteiler-Widerständen R3 und R4 als auch von R1 und R2
ab. Das bedeutet, Ua ist abhängig von Ue1, Ue2, R1, R2, R3 und R4. Formell wird dies geschrieben als
Ua = f(Ue1,Ue2,R1,R2,R3,R4). Gelesen wird das als „Ua ist eine Funktion in Abhängigkeit der Parameter…“.
In den Schaltbildern wird für die Differenzspannung an den Eingängen des OpAmp oft das Symbol ≈
verwendet. Das Zeichen ≈ bedeutet ungefähr. Es soll darauf hinweisen, dass die Differenzspannung
nicht exakt 0V ist, sondern um einen kleinen Betrag von 0V abweicht. Wäre die Differenzspannung
nämlich effektiv 0V, so wäre ja auch die Ausgangsspannung 0V. Je grösser aber die Leerlaufverstärkung Gopenloop eines OpAmp ist, desto näher kommen wir an den theoretischen Wert von 0V heran, da ja
kleinste Differenzen so stark verstärkt werden, dass sich der Regelkreis sofort wieder einpendelt